1999 Toni Rüttimann

Geboren am 21. August 1967 in Pontresina. Am Tag nach der Matura 1987 reist Toni Rüttimann nach Ecuador, das eben von einem Erdbeben erschüttert wurde. Seither konstruiert er mit einfachsten Mitteln und aus Abfällen der Erdölindustrie, die er geschenkt erhält, Brücken. Bis heute hat er mit der einheimischen Bevölkerung, zuerst vor allem in Ecuador, später auch in Kolumbien, Honduras und Nicaragua, über 140 Brücken gebaut. Die längste Brücke weist eine Spannweite von 264 m auf.

In Anerkennung seiner menschenverbindenen Brückenbauten als «Toni EI Suizo».

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1998 Hans R. Thierstein

Geboren am 27. Mai 1944 in Zürich. Studium der Geologie an der Universität Zürich. Diplom 1969 und Promotion 1972. 1973-1976, mit einem Stipendium des Schweizerischen Nationalfonds, Forschungsaufenthalte am Lamont-Doherty Earth Observatory der Columbia Universität, Palisades, New York, und an der Woods Hole Oceanographic Institution, in Woods Hole, Massachusetts. 1976-1985 Assistenz- und später ordentliche Professur für Geologie an der Scripps Institution of Oceanography der University of California, San Diego. Seit 1985 Professor für Mikropaläontologie an der ETH und der Universität Zürich.

In Anerkennung seiner originellen mikro-paläontologischen Beiträge zur Naturgeschichte, seines Einsatzes für transdisziplinäre Umweltforschung und seines Engagementes für eine wissenschaftlich gestützte und ethisch verantwortete Klimapolitik.

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1997 Jean-Claude Gabus

Geboren am 26. August 1950 in Le Locle. 1972 Abschluss der Ausbildung am Technikum in Le Locle als Maschinenkonstrukteur. lm gleichen Jahr Entwicklung des «Linguaduc» (ein mit der Zunge bedienbares Steuerungs- und Befehls-modul, das Behinderten die Bedienung zahlreicher elektronischer Geräte ermöglicht). 1973¬1980 Leitung des eigens für ihn bei der Carbagas eingerichteten Erfindungs- und Konstruktionsateliers (kleines, nicht kommerziell orientiertes Profit-Center). Es können rund 18 Patente für technische Hilfen angemeldet werden. 1980¬1982 freie Beratertätigkeit. 1982 Gründung der Fondation suisse des téléthèses (mit Unterstützung der Aktion Sorgenkind und der Schweizerischen Paraplegiker-Stiftung). Seither Leitung dieser Stiftung.

In Anerkennung seiner bahnbrechenden technischen Erfindungen für die Erleichterung der Lebensführung behinderter Menschen.

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1996 Heinrich Schmid

Geboren am 6. April 1921 in Zürich. Studium der Romanistik an der Universität Zürich, Aufenthalte in Florenz, Paris, Rom und in Rumänien. 1963-1983 Professor für romanische Sprach-wissenschaft an der Universität Zürich. Sprach-geschichtliche und sprachgeographische Arbei-ten. 1982 verfasste Heinrich Schmid die Richt-linien für das Rumantsch Grischun, der seither u. a. auf Bundesebene gebrauchten Form der vierten schweizerischen Landessprache. Heinrich Schmid verstarb am 23. Februar 1999.

In Würdigung seiner klugen und verständnisvollen Schöpfung der Grundlagen des Rumantsch Grischun, der gemeinsamen Schriftsprache der Bündner Romanen.

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1995 Margherita Zoebeli

Geboren am 7. Juni 1912 in Zürich. Ausbildung zur Primarlehrerin. Mitglied beim Schweizerischen Arbeiterhilfswerk (SAH), damals humanitäre sozialistische Hilfsorganisation für die von Nazionalsozialisten und Faschisten Verfolgten. 1934 Mitarbeit bei der Aufnahme von Kindern österreichischer Antinazisten, 1936 Evakuation von durch den Spanischen Bürgerkrieg in Barcelona gefährdeten Kindern nach Frankreich. Ab 1945 Aufbau des Centro educativo italo-svizzero (CEIS) in Rimini. Bis 1978 Gesamtleitung des CEIS, von 1978-1996 wissenschaftliche und pädagogische Aufsicht. 1946 Mitbegründerin der «Fédération internationale des communautés d'enfants» (FICE). 1963 Ehrenbürgerrecht der Stadt Rimini in Anerkennung ihrer für die Stadt wichtigen Verdienste. 1989 Ehrendoktorwürde der Universität Bologna. 1994 Ehrung durch den Präsidenten Italiens für ihre erzieherischen Leistungen; Goldmedaille der Gemeinde Rimini. Am 25. Februar 1996 in Rimini verstorben.

In Anerkennung ihres selbstlosen Einsatzes in der Nachkriegshilfe und für die Förderung moderner Erziehungsmethoden.

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1994 Hans Christoph Binswanger

Geboren am 19. Juni 1929 in Zürich. Studium der Volkswirtschaftslehre in Zürich und Kiel. Doktorat 1956 in Zürich, 1957-1967 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Schweizerischen Institut für Aussenwirtschaft und Marktforschung an der Hochschule St. Gallen. 1967 Habilitation über «Markt und internationale Währungsordnung». Von 1969 bis zur Emeritierung 1994 ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen. Ab 1980 geschäftsführender Di-rektor der Forschungsgemeinschaft für National-ökonomie an der Hochschule St. Gallen. Bundes-naturschutzpreis (Bodo-Monstein-Medaille) 1980. Binding-Preis (Liechtenstein) für Natur- und Umweltschutz 1986. Ab Oktober 1992 bis 1995 Direktor des neu gegründeten Instituts für Wirtschaft und Ökologie (IWÖ-HSG).

In Anerkennung seiner Pionierrolle beim Ein-bezug der Natur in geldtheoretischen Modellen.

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1993 Reni Martens Walter Marti

Reni Mertens wurde am 8. April 1918 in Zürich geboren. Sie studierte Romanistik in Zürich und Genf. Danach unterrichtete sie, untertitelte Filme und machte Übersetzungen.
Walter Marti wurde am 10. Juli 1923 in Zürich geboren. Kindheit in Belgien und Italien. Nach dem Studium der Romanistik, Kunstgeschichte und Geschichte war Walter Marti als Journalist, Übersetzer und Redaktor tätig. Er verstarb am 21. Dezember 1999.
1953 gründeten Reni Mertens und Walter Marti die Teleproduction. Zusammen förderten sie Schweizer Filmemacher.
Gemeinsame Filme: Le Pelé (1963), Ursula oder das unwerte Leben (1966), Die Selbstzerstörung des W. M. Diggelmann (1973), Gebet für die Linke — Dom Helder Camara (1974), A propos des apprentis (1977), H6ritage (1980), Pour écrire un mot (1988), Requiem (1992).
Auszeichnungen: Goldener Sesterz des Internat. Filmfestivals Nyon für das Gesamtwerk, 1987 Züricher Filmpreis, 1989 Preis der Schweiz. Doron-Stiftung.

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1992 Alfred Berchtold

Né a Zurich en 1925, il passe son enfance à Paris (Montmartre). Ramené à Zurich par la guerre en 1940, il vient en 1944 à Genève, attiré par l'enseignement de Marcel Raymond. Fixé dans cette ville, il s'y voue à l'enseignement secondaire puis universitaire. La Suisse romande au cap du XXe siècle paraît en 1963 sous forme de thèse, précédée et suivie d'autres écrits, consacrés pour la plupart, comme ses chroniques journalistiques et ses conférences, à l'histoire intellectuelle et artistique du pays, dans ses relations avec l'Europe. Après la parution de Bâle et l'Europe, il reçoit entre autres les prix Oertli, Brandenberger, Sigpa-Europe, le Prix quadriennal de littérature de la Ville de Genève, ainsi qu'un doctorat honoris causa de l'Université de Lausanne.

In Anerkennung seines unablässigen Bemühens um die schweizerische Kultur in allen ihren Ausdrucksformen.

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1991 René D. Haller

Geboren 1933 in Lenzburg. 1941-1950 Schu¬len in Lenzburg. 1950-1953 Lehre als Gärtner und Landschaftsgestalter in Brugg. 1953-1954 Kurs für Tropenagronomie am Schweizerischen Tropeninstitut in Basel. 1956-1959 Manager einer Kaffeeplantage in Tanganjika. 1959 Leiter der Landwirtschaftsabteilung der Bamburi Port-land Cement Co. Ltd. in Mombasa, Kenia. Seit 1982 Direktor und Leiter der Baobab Farm Ltd., einer Tochtergesellschaft der Bamburi Portland Cement Co. Ltd. in Mombasa.
1987 Auszeichnung mit der «Global 5000 Roll of Honour» des United Nations Environmental Programme (UNEP) für die Rehabilitation und Wiederbegrünung des grossflächigen Kalkstein-bruchs der Zementfabrik in Mombasa.

Für seinen beispielhaften Einsatz als Ausland-schweizer in Afrika und seine wegweisende Entwicklungshilfe nach umweltgerechten Grund-sätzen.

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1990 Hans Haug

Geboren am 14. April 1921 in St. Gallen. 1940-1946 Studium der Jurisprudenz an den Universitäten Genf und Zürich. 1952-1967 Zentralsekretär, 1968-1982 Präsident des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK). 1994 Mitbegründer des Schweizerischen Bundes für Zivilschutz. Seit 1967 Professor für öffentliches Recht, insbesondere Völkerrecht an der Universität St. Gallen. 1978-1980 Präsident des Instituts Henry Dunant. 1983-1991 Mitglied des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), von 1991 an als Ehrenmitglied. 1985-1990 Präsident des Schweizerischen Komitees gegen die Folter. Hans Haug verstarb am 12. April 1995.

In Würdigung seiner grossen Verdienste im Kampf gegen die Folter, seines Einsatzes für die Menschenrechte und seines Wirkens zur Linderung der Folgen von Krieg und Katastrophen.

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