inventeur de la cellophane
Crée par sa fille Irma Marthe Brandenberger

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La fondation Dr J.E. Brandenberger décerne chaque année un prix avec une dotation de 200 000 francs à destination de personnes physiques de nationalité suisse qui s’engagent de manière intense et durable à l’amélioration des conditions de vie matérielle et immatérielle des êtres humains et mérite pour cela cette distinction. Le prix doit être décerné à des hommes et des femmes en faisant abstraction de leurs choix politiques et religieux.


Ariane Widmer Pham

ariane widmer pham

Preisverleihung an Ariane Widmer Pham
Preis 2022 der Stiftung Dr. J.E. Brandenberger

 

„Raumplanung als öffentliche Aufgabe für eine nachhaltige Entwicklung“


Die Stiftung Dr. J.E. Brandenberger zeichnet jährlich eine Preisträgerin oder einen Preisträger mit dem mit CHF 200'000 -- dotierten Preis aus und will damit Persönlichkeiten würdigen, die sich für die Förderung und den Erhalt der humanitären Kultur eingesetzt haben.
Der Preis 2022 ist an die Architektin und heutige Chefurbanistin des Kantons Genf, Ariane Widmer Pham gegangen, die sich in ihrer Karriere über die Erfüllung von beruflichen Verpflichtungen hinaus für eine nachhaltige Raumentwicklung engagiert hat.
Ariane Widmer Pham wurde 1959 in Sion geboren und schloss 1986 ihr Architekturstudium an der EPFL ab. Zwischen 1990 und 2003 arbeitete sie hauptsächlich in der Privatwirtschaft für verschiedene Architektur-, Städtebau- und Raumplanungsbüros. So entstand ihr Bewusstsein für die Bedeutung der Stadt: "Keine Architektur ohne Stadt", sagte die Architektin, die auch Stadtplanerin wurde. Von 1999-2002 war die Preisträgerin als Designchefin und Stellvertreterin des technischen Direktors für die Expo.02 tätig und leitete in der Folge ab 2003 während 16 Jahren die Umsetzung des „Schéma directeur de l‘Ouest Lausannois (SDOL)“ des Kantons Waadt. Dieses Grossprojekt, "eines der originellsten und ehrgeizigsten, die je in der Schweiz durchgeführt wurde", wurde 2011 mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet, weil es einen zuvor wenig attraktiven Bezirk grundlegend verändert hatte. Seit 2019 arbeitet Ariane Widmer Pham für den Kanton Genf, wo sie als Kantonsplanerin für die Richtplanung zuständig ist. Ariane Widmer Pham, verheiratet und Mutter von drei Kindern, hat ihre langjährige, eindrückliche Tätigkeit im Dienste einer alle Interessen bestmöglich berücksichtigenden Siedlungspolitik mit grossem Einsatz überzeugend ausgeübt.

„Ariane Widmer Pham vernetzt seit Jahrzehnten mit viel Talent Menschen, Ideen und Gemeinden. Sie kümmert sich um die Gestalt der Stadt, hinterfragt ihren Sinn und begeistert andere für grosse wie auch für kleine Transformationen“ sagte die Direktorin des Bundesamts für Raumentwicklung Maria Lezzi in ihrer Laudatio.

In ihrer Ansprache betonte die Preisträgerin, dass «Raumplanung kein einsamer Akt sein kann: sie muss zwangsläufig eine Konzeptionsarbeit beinhalten, die das Ergebnis einer kollektiven und interdisziplinären Arbeit ist. Es bedarf ständiger Verhandlungen zwischen allen Akteuren, auch der Zivilgesellschaft.»

«Wir freuen uns sehr, Ariane Widmer Pham mit dem Preis 2022 der Stiftung Dr. J.E. Brandenberger auszuzeichnen,» sagt Stiftungsratspräsidentin Monica Duca Widmer, «weil sie mit ihrem positiven Wirken, ihrer wahrnehmbaren Ausstrahlung und ihrer Integrationsfähigkeit immer dahin gewirkt hat, die Lebensqualität zu verbessern und damit das Qualitative über das Quantitative gestellt hat».

Es ist das 32. Mal, dass der hochdotierte Preis verliehen wird. Irma Marthe Brandenberger hat zum Gedenken an ihren Vater, Dr. J.E. Brandenberger, Erfinder des Cellophans, die Stiftung errichtet und als Zweck festgelegt, dass Personen ausgezeichnet werden sollen, die sich um die Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschen verdient gemacht haben. Unabhängig von Geschlecht und konfessioneller oder politischer Überzeugung, sollen Leistungen auf dem Gebiet der Natur- und Geisteswissenschaften, der Sozialarbeit, der Förderung und der Erhaltung der humanitären Kultur prämiert werden.

Die Preisverleihung hat am 19. November 2022 in Bern stattgefunden.

Für Rückfragen: Monica Duca Widmer, Cette adresse e-mail est protégée contre les robots spammeurs. Vous devez activer le JavaScript pour la visualiser., mobile.: 079 337 01 19

 

Laudatio

Vor genau 20 Jahren und 30 Tagen schloss die Landesausstellung Expo.02 für immer ihre Tore. Ein historischer Moment für die Schweiz. Der Ausnahmezustand war beendet. Die Städte auf Zeit wurden zurückgebaut. Die Preisträgerin schloss ein Kapitel ihres Lebens ab und startete schon bald ein neues, nämlich in Renens. Weniger hektisch, weniger komplex!? Ich bin mir da nicht ganz so sicher. Die Leidenschaft für Stadt und mehr ist auf jeden Fall geblieben.

Doch halt! Der Reihe nach.

Frau Präsidentin
Geschätzte Damen und Herren
Und natürlich: geschätzte Preisträgerin, liebe Ariane

Es ist mir eine sehr grosse Ehre, dass ich hier eine Laudatio auf die Preisträgerin, eine aussergewöhnliche Raumplanerin der Schweiz, halten darf. Als Direktorin des Bundesamts für Raumentwicklung ARE ist es für mich auch eine grosse Freude, dass sich die Brandenberger-Stiftung für 2022 vorgenommen hatte, jemanden aus unserem Berufs- und Wirkungsfeld auszuzeichnen.

Ich darf Ihnen die Preisträgerin vorstellen.

Ariane Widmer Pham wurde 1959 in Sion geboren und erwarb ihr Diplom in Architektur bei Luigi Snozzi an der EPFL. Nach dem Studium schärfte sie ihr berufliches Profil unter anderem bei Z Architectes in Sierre und Lausanne, bevor sie sich immer stärker der Stadtplanung zuwandte. Nach mehreren Jahren im Dienst der Behörden für Raumentwicklung des Kantons Waadt wurde sie Stellvertreterin des technischen Direktors und Chefdesignerin in der technischen Direktion der Expo.02. Von 2003 bis 2019 war Ariane Widmer Pham Direktorin des Bureau du SDOL. Seit 2019 wirkt sie als Kantonsplanerin in Genf.

SDOL ist ein Interkommunaler Zusammenschluss von acht West-Lausanner-Gemeinden. Ihr Werkzeug ist der Richtplan, le Schéma Directeur de l’Ouest lausannois SDOL. Ihre Ziele sind es, die Wachstumsregion neu zu überdenken und zu gestalten mittels einer grenzüberschreitenden, nachhaltigen Raumentwicklung – und somit die Lebensqualität der Bevölkerung zu verbessern. Ariane Widmer Pham hat das SDOL-Büro aufgebaut und als Direktorin geführt. Sie hat stets das partnerschaftliche Vorgehen gefördert, bei welchem sich die einzelnen Teilräume der dynamischen Agglomeration Lausanne-Morges mit dem Kanton zum sogenannten «projet d'agglomération Lausanne-Morges (PALM)» zusammenschlossen.

Entscheidenden Rückhalt verliehen dem SDOL ab 2007 die Agglomerationsprogramme des Bundes. Agglomerationsweit werden Zukunftsbilder entworfen, Siedlung, Verkehr und Umwelt koordiniert sowie prioritäre Projekte wie Bahnhöfe, Tramlinien, Parkanlagen, Neubauten, Aufwertungen von ehemaligen Industriebrachen oder Belebungen von Quartieren definiert. PALM – und mit ihm SDOL – hat solche Agglomerationsprogramme in den Jahren 2007, 2012 und 2016 erfolgreich beim Bund beantragt. Ariane Widmer Pham und ihre Kolleginnen und Kollegen konnten in der Folge ca. 500 Millionen Schweizer Franken Mitfinanzierung für wichtige Verkehrsvorhaben im Raum Lausanne-Morges erreichen.

Auf dem Weg zu diesen grossen Veränderungen führte sie konsequent partizipative Verfahren ein, veranstaltete Testplanungen oder Architekturwettbewerbe. Das Vorgehen der Gemeinden von Lausanne West war pionierhaft. Inzwischen kennen weitere Agglomerationen der Schweiz vergleichbare Planungsstrukturen und -verfahren. Häufig werden sie in der Deutschschweiz «Korridorprozesse» genannt. Ich wünschte mir manchmal, sie könnten ebenso auf eine kompetente, weitsichtige und umtriebige Geschäftsführerin, wie Ariane Widmer Pham, zählen.

Im Weiteren ist es der Verdienst auch von Ariane Widmer Pham, dass die Gemeinden des SDOL plus Lausanne imJahr 2011 den Wakkerpreis erhielten. Sie wurden ausgezeichnet für ihr koordiniertes Vorgehen bei der Gebietsentwicklung, beim Aufwerten der bestehenden Wohnsituationen und bei der Schaffung einer gemeinsamen Identität.

Der Wakkerpreis war für sie Ansporn und Verantwortung zugleich. So wurde die «Distinction de l’Ouest» geboren. Die Vereinigung «Ouest lausannois: Prix Wakker 2011» und die acht Gemeinden aus dem Westen von Lausanne honorieren damit das Qualitätsstreben und das baukulturelle Erbe von morgen. Die Auszeichnung wird alle drei Jahre an beispielhafte, realisierte Projekte aus Architektur, Städtebau und Landschaft aus dem Raum «Ouest lausannois» verliehen. Die ganze Organisation der Auszeichnung liegt beim SDOL-Büro. Bei der ersten Ausgabe von «Distinction de l’Ouest» im 2018, war dies noch unter der Leitung von Ariane Widmer Pham. Neuartig und daher erwähnenswert ist, dass das Publikum bei einem Teil der Juryberatungen teilnehmen konnte. Parallel zur Preisverleihung wurde noch eine Ausstellung, welche durch Studierende der EPFL und der UNIL entworfen wurde, erstellt. Sie wanderte als Roadshow durch einige ausgezeichneten Gebäude. Für mich trägt dies die typische Handschrift von Ariane Widmer Pham.

In einem Interview äusserste sich Ariane Widmer Pham einmal wie folgt: «Lausanne West hat viele Gesichter. Wie in anderen periurbanen Räumen gibt es ein Erbe, das man üblicherweise nicht zu schätzen weiss. Zeugen einer industriellen Vergangenheit, Grosssiedlungen, kleine Arbeiterhäuschen. Diese Orte verdienen es, mit anderen Augen betrachtet zu werden. Will man einen guten Stadtteil planen, gestaltend in eine Landschaft eingreifen, muss man sie lieben und ihre spezifischen -Eigenschaften werten. Im Westen Lausannes wie auch anderswo gibt es eine Menge verborgener Schätze.» (Zitat aus «Espazium vom 20.8.2014»)

Liebe Gäste, Sie haben es wahrscheinlich schon erraten: Ariane Widmer Pham setzt konsequent ein, was sie bei der Expo.02 gelernt hat. Um komplexe Gestaltungs- und Bauaufgaben zu lösen, müssen viele Menschen aus verschiedenen Branchen, Fachbereichen und Behörden an einem Tisch sitzen, gemeinsam reden, heftig diskutieren, entwerfen, verwerfen, bis die Lösung gefunden ist. Unsere Preisträgerin weiss aber auch, dass am Ende des Tages, d.h. bei der Realisierung, kleine Details stimmen müssen.

Dieser engagierte Mensch, welcher heute ausgezeichnet wird, bringt weitere sehr wichtige Voraussetzungen mit, die für grundsätzliche Veränderungen unerlässlich sind:

  • die Fähigkeit, kommende Themen und Herausforderungen zu erkennen,
  • eine Vorstellung zu haben, wohin die Reise gehen kann, und diese in Worten und Bildern plastisch zu schildern,
  • Gestaltungsfreude und Gestaltungswille,
  • einen langen Atem,
  • Lust zu experimentieren und Vertrauen,
  • Und zu guter Letzt brauchte es immense Energien.

Ariane Widmer Pham ist als Chefin und als Mitstreiterin sicher ein Vorbild, das zum Mitmachen und Nachmachen einlädt. Sie stellt dabei nicht das eigene Engagement in den Vordergrund, sondern das Ergebnis und die Menschen, die am Prozess beteiligt sind.

Ariane Widmer Phams Arbeit ist sehr stark geprägt von ihren realen «Erfahrungen des Ortes», sei es in Lausanne oder neu in Genf. Sie beschränkt sich jedoch nicht auf den Wirkungsraum Lac lémanique. Sie zieht weitere Kreise, über Sprach- und andere Grenzen hinweg. Dies gibt es leider viel zu selten. Umso wichtiger und verdienstvoller ist es, wenn es eine Person bewusst und regelmässig macht.

Unsere Preisträgerin hebt sich in einem weiteren Punkt hervor. Sie engagiert sich – zusätzlich zu allen beruflichen Arbeiten – seit langem ehrenamtlich für die Zukunft unseres Raumes und für Fragen des Zusammenlebens. So ist sie beispielsweise Co- Kuratorin der "biennale svizzera del territorio" in Lugano. Seit drei Jahren wirkt sie als Mitglied des Stiftungsrates "Stiftung Baukultur Schweiz".

Ich fasse zusammen:
Architektin und heutige Chefurbanistin des Kantons Genf, Ariane Widmer Pham vernetzt seit Jahrzehnten mit viel Talent Menschen, Ideen und Gemeinden. Sie kümmert sich um die Gestalt der Stadt, hinterfragt ihren Sinn und begeistert Andere für grosse wie auch für kleine Transformationen. Ariane Widmer Pham hat mehrere herausragende raumplanerische Vorhaben initiiert, die in die ganze Schweiz ausstrahlen.

Ariane, Du hast den Preis der Stiftung Dr. J. E. Brandenberger mehr als verdient. Möge er Dich ermuntern, weiterhin kreativ und wirkungsvoll zu gestalten, sodass die Schweiz ein attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum bleibt und zwar für uns, unsere Kinder und unsere Kindeskinder.

Am 14. November 2022 spielte der Musiker Sting in der sogenannten «Vaudoise Arena», der Mehrzweckhalle samt Patinoire von Malley, unmittelbar neben der Haltestelle Prilly-Malley. Ariane, Du warst eine der Schlüsselpersonen, die es ermöglichten, dass dieses Gebiet überhaupt entwickelt wurde. Vor ein paar Jahren hätte sich kaum jemand träumen lassen, je dorthin in den Ausgang zu gehen.

Für Dich, liebe Ariane, spielt heute auf dem Gurten jedoch eine andere, eine besondere Musik.

Dr. Maria Lezzi
Direktorin des Bundesamtes für Raumentwicklung ARE

 

Ariane Widmer

Gentile signora presidente della fondazione Brandenberger, dottoressa Monica Duca Widmer
Sehr geehrter Herr Präsident der Preiskommission, Dr. Fritz Schiesser, und sehr geehrte Mitglieder der Kommission.
Liebe Maria Lezzi.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunde.
Chers collègues et amies.
Mesdames et messieurs.

C’est vraiment très rare qu’un cadeau tombe du ciel.
Mais c’est exactement ce qui s’est passée avec votre appel, chère Madame Duca Widmer, lorsque vous m’avez annoncé que j’étais la lauréate du prix 2022 de la fondation Brandenberger.

Je suis tellement heureuse et si honorée de recevoir ce prix. Et aussi tellement fière de pouvoir être avec vous, ici, en ce moment. Un immense merci !

Ce prix représente énormément pour moi.
Parce que c’est un prix suisse et qu’au fond je suis finalement un vrai produit « fédéraliste ». Née sur la frontière linguistique à Sierre en Valais et protestante dans un canton catholique, je sais ce que c’est d’appartenir à une minorité et aussi combien il est nécessaire de ne jamais cesser de jeter des ponts par-dessus des frontières. Ce d’autant plus que je continue à être fascinée par la richesse des différences entre nos diverses cultures.

Mais avant tout.
Ce prix honore toutes les personnes qui m’ont accompagnée pendant mon parcours et dont la plupart sont présentes ici. Merci à vous toutes et tous ! Vous êtes également partie prenante de cette distinction. Merci de m’avoir supporté – dans tous les sens du terme – durant toutes ces années.

Cela vaut évidemment, et encore plus, pour ma famille : Nicolas, mon époux, Ella, Piet et Tim, mes enfants. Vous aussi vous m’avez soutenu et aidé dans tous mes moments de doutes.

Maintenant j’aimerais partager avec vous quelques intuitions qui, dans mon parcours de vie, sont, petit à petit, devenues des convictions et des motivations. Et qui m’ont donné envie d’aller plus loin encore.

  1. Considérer le passé pour mieux penser l’avenir
  2. Prendre soin du territoire
    Dem Territorium Sorge tragen
  3. Dessiner la ville à plusieurs mains
    Die Stadt vielhändig entwerfen
  4. Rechercher, expérimenter, raconter
    Untersuchen, experimentieren, erzählen

1. Considérer le passé pour mieux penser l’avenir

Das Vergangene einbeziehen um der Zukunft besser gerecht zu werden

Je vais commencer par cette image où l’on me voit avec mon père dans la forêt de Finges. En préparant cette allocution je me suis dit que cette photo était évocatrice d’une idée qui m’est chère. C’est l’idée que « pour apprendre à regarder en avant, il était nécessaire d’avoir un solide ancrage dans le passé ».

C’est pour cette raison que pour moi « faire table rase » n’est pas une option. Ni pour une question patrimoniale, ni pour une question de ressources. Je vois cela aussi comme une exigence face à la question de la culture du bâti. Une ville, un territoire doit maintenir un lien avec son passé parce qu’il sait qu’il en va de son identité. C’est le fruit de l’intelligence et du labeur de toutes celles et ceux qui nous ont précédé. Transformer en composant avec l’existant permet de s’inscrire dans le temps long du récit.

Sur l’image, l’on voit le 1er cahier de la Fondation Culture du bâti Suisse qui énonce 5 thèses sur la manière de composer et poursuivre le travail sur l’existant avec une exigence de haute qualité. C’est en tant que membre du conseil de cette fondation que j’ai eu l’occasion de contribuer à sa réalisation. Cette question de la pesée des intérêts entre préserver et développer je me la pose également dans le cadre du travail que nous menons au sein de la nouvelle plateforme Patrimoine et Territoire. Cette plateforme fait le pont entre les offices du patrimoine et de l’urbanisme à Genève et veille à la juste prise compte du fabuleux patrimoine de cette région.

Cette manière d’aborder le processus de transformation urbain ou territorial, mais aussi l’idée que le collectif, la ville, passe avant l’individu, l’architecture - j’y reviendrai tout à l’heure - s’est en particulier ancrée en moi au contact de l’architecte et enseignant Bernard Huet que j’ai pu le côtoyer pendant plusieurs années en tant qu’étudiante et puis assistante.

2. Prendre soin du territoire

Un vrai pré s’étend jusqu’au centre de la terre.
On ne ment pas avec le territoire. C’est ce que nous disait Luigi Snozzi mon professeur de fin d’études. Et combien de fois cela a-t-il été confirmé : jamais un vrai pré ne fleurira – jamais - sur une dalle d’un parking ou dans un territoire étanchéifié.
Photo territoire genevois / photo Gafsou
Le territoire n’est pas une ressource illimitée. L’aménager et planifier sa transformation doit prendre en considération le vivant et les ressources au sens large. Nous apprenons qu’ils forment des écosystèmes fragiles. L’urgence écologique dans laquelle nous nous trouvons aujourd’hui doit plus que jamais nous pousser à réparer, reconnecter et régénérer des territoires fragmenté, malmené et depuis trop longtemps tellement formaté pour la voiture.

Je l’ai vécu ce rôle d’urbaniste « réparateur » dans l’Ouest lausannois et je le vis maintenant à une échelle plus large à Genève. Les questions qui se posent avec toujours plus acuité sont : comment poursuivre le développement urbain tout en ménageant et en régénérant le territoire ? comment devenir plus sobre et apprendre à mieux « faire avec l’existant ?

Photo Biennale ou Galicienne : réenchanter une friche et redonner vie à des lieux oubliés, rien de plus beau.
Cet appel à considérer le territoire comme un patrimoine précieux qui me conduit depuis plusieurs années à participer, en tant que co-curatrice, à l’organisation de la Biennale Suisse du territoire à Lugano.

3. Dessiner la ville à plusieurs mains Die Stadt vielhändig entwerfen

Photo Prix Wakker 2011
Aménager ne peut pas être un acte solitaire. Il passe obligatoirement par un travail de conception et de spatialisation qui est le fruit d’un travail collectif et interdisciplinaire. Mais il passe aussi par une négociation continue, entre tous les acteurs, aussi la société civile. Ceci dans le but de préserver l’intérêt public et d’offrir un espace de vie de qualité, à chacun de nous.

C’est certainement dans l’Ouest lausannois que j’ai vraiment compris ce que signifie « faire ensemble ». C’est cet engagement des communes qui leur a valu d’obtenir le Prix Wakker 2011.

Le principe du « faire ensemble » un grand projet, c’est ce que je revis à Genève en ce moment. Sur cette photo nous sommes à Ferney-Voltaire, ce mois de septembre. C’est le kick-off d’une démarche d’une année qui m’occupe aujourd’hui profondément. Les études test et les propositions de spatialisation venant des équipes pluridisciplinaires permettent d’impliquer les acteurs concernés dans un processus de dialogue et d’apprentissage collectif. Celui-ci doit aboutir à une refondation de la vision territoriale transfrontalière du Grand Genève qui soit à même de répondre aux enjeux de la transition écologique.

Photo Aldo van Eyck ou Spangen
Cette image ce sont Aldo van Eyck et aussi Herman Hertzberger - chez qui, avec Nicolas mon mari, j’ai fait mon stage – qui nous la montraient pour expliquer que la ville, le quartier, le logement, avant de répondre à des codes formels, devait être là pour les gens. Qu’ils devaient pouvoir y trouver des lieux de rencontre et d’appropriation fait à leur mesure.

4. Rechercher, expérimenter, raconter

Le territoire est dynamique. Nos valeurs et le sens que nous donnons aux choses évoluent. Les enjeux aussi.

Participer au processus de transformation représente une grande responsabilité. Pour faire au mieux il est nécessaire d’être exigent, d’identifier la ou les questions, de passer par une recherche soigneuse de la bonne solution. Et avant de graver dans le marbre ou pour répondre dès à présent à un besoin, il est possible de faire d’un lieu, un laboratoire d’expérimentation.

Photo Lausanne jardins, ou photo de la Galicienne
Dans mon parcours, j’ai eu la chance de participer à de nombreux projets qui m’ont offert des espaces d’exploration et de réflexion. Que ce soit à la SIA avec le projet La Suisse 2050, ou avec le rapport du COTER Mégatrends et leur influence sur le développement territoriale de la Suisse, ou dans l’Ouest lausannois avec la buvette de la Galicienne, ou avec mes expériences de l’éphémère pour Expo.02, pour Lausanne Jardins et pour Labor ou que ce soit plus récemment à Genève avec Onex Micro-territoires et Jardin des Nations.

Tous ces projets ont été des moments d’apprentissage collectif et souvent aussi des moments festifs.  

Il y a une autre dimension qui me semble indispensable pour comprendre le sens de notre action et pour parler de nos projets. C’est la question du « récit » comme partage.

Sur cette image l’on voit l’exposition « Pièces à conviction ». Cette exposition a pu être réalisée – avec certains d’entre vous – en lien avec la parution du livre « L’Ouest pour horizon » au moment du Prix Wakker. Ici des « pièces à conviction » ont été conçues comment autant de chapitres d’un récit pour rendre accessibles, au plus grand nombre, la transformation d’une région.

Je ne sais pas d’où me vient ce besoin de parler du territoire ou de la ville en les rapprochant de notre quotidien. Mais c’est en tous cas par cette motivation que sont nés les Marchés du SDOL, les Cahiers de l’Ouest, les publications que j’ai pu faire et que j’espère pouvoir bientôt réaliser aussi à Genève.

Pour conclure.
Ce prix m’encourage à poursuivre - je l’espère encore longtemps - mon engagement pour l’architecture, l’urbanisme et l’aménagement du territoire. Pouvoir contribuer à la réalisation de projets collectifs, visionnaires et d’intérêt public, voici ma plus grande motivation.

Je suis en train de voir sous quelle forme cela pourrait se concrétiser. Peut-être que le prix que je reçois me permettra de créer une fondation ou d’une association par laquelle je pourrais continuer à développer des projets d’intérêt public.

Ce que je souhaite aussi, avec ce prix, c’est réaliser, avec ma famille, un voyage dont je rêve depuis longtemps.
Aller visiter le mémorial de Steilneset à Vardoe en Norwège. Cette installation conçue par les immenses artiste et architecte, Louise Bourgeois et Peter Zumthor, commémore le procès des sorcières de Vardoe. Lové dans un paysage d’une force rare, tout au bout du monde, ce mémorial réussit à rapprocher l’architecture et l'art de manière si modeste et pourtant si chargé d’émotions. Un magnifique exemple pour moi.

Et surtout, ce mémorial nous rappelle un autre combat. Celui pour la place des femmes dans notre société auquel, à ma manière, même modestement, j’espère avoir contribué.

 

Copyright: Josef Ritler

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